Rote Bete, meine Familie und ich – so langsam finden wir zusammen. Zum Durchbruch kam es, als ich auf Instagram Rezepte für Rote-Bete-Hummus entdeckte. Was für eine Farbe. Und was für eine erfrischende Hummus-Variante. Damit fällt mir das Warten auf die ersten Frühlingsgemüse viel leichter.
Rote Bete und Kichererbsen aus dem Schnellkochtopf
Meine Beziehung zur Roten Bete hat sich auch deswegen gewandelt, weil ich seit ein paar Wochen einen Schnellkochtopf besitze. Den hatte ich mir gebraucht in der Nachbarschaft gekauft, um bei der Zubereitung von Hülsenfrüchten gleichzeitig Müll, Zeit und Energie zu sparen. Bei uns kommen die verschiedensten Hülsenfrüchte nämlich mittlerweile so oft und in zig Varianten auf den Tisch, dass ich weder zu Kichererbsen im Glas noch Kidneybohnen in der Dose greifen möchte. Stundenlanges Kochen ist aber irgendwie auch nicht ideal. In so einem Schnellkochtopf sind eingeweichte große Sorten tatsächlich in weniger als 20 Minuten gar. Das gilt genauso für Rote Bete, von der ich ja eigentlich berichten wollte.
Damit es sich richtig lohnt, koche ich natürlich nicht nur zwei Knollen für mein Rote-Bete-Hummus, sondern gleich vier oder fünf. Was ich nicht direkt verbrauche, hält sich fest verschlossen mindestens zwei Tage im Kühlschrank. Dann ist zum Beispiel die Rote-Bete-Quiche am nächsten oder übernächsten Tag ruckzuck fertig.
Und was die Hülsenfrüchte angeht, plane ich genauso schlau: Ich koche nicht nur die Kichererbsen für das Hummus, sondern mindestens die doppelte Menge. Davon wandert ein Teil ins Hummus, der Rest ins Wok-Gericht am nächsten Tag oder ich verwandele sie im Backofen in geröstete Kichererbsen zum Knabbern. Das Vorkochen klappt auch mit anderen Hülsenfrüchten wie Kidneybohnen wunderbar: Eine Hälfte dient als Proteineinlage für ein vegetarisches Chili, die andere als verblüffende Zutat für neumodische Bohnen-Brownies 😉
Rote-Bete-Hummus für Kreative
Keine Ahnung, wer als erstes auf die Idee gekommen ist, Rote Bete unter ein Hummus zu mischen. Ich finde diese Variation jedenfalls genial. Der etwas erdige Geschmack von Roter Bete, mit dem ich immer noch ein wenig hadere, fällt dabei gar nicht auf. Gleichzeitig wird das Hummus viel lockerer und leichter und die Farbe ist wirklich großartig: Je nach Verhältnis von Kichererbsen und Roter Bete reicht die Farbskala von rosa bis pink. Ich nehme meist zwei mittelgroße Knollen Rote Bete – die wiegen zusammen etwa 250 Gramm. Dazu kommen etwa 350 Gramm gekochte Kichererbsen.
Zum Pürieren nehme ich einen Standmixer oder Pürierstab. Manchmal kombiniere ich auch beides. Denn eine größere Menge passt nicht auf einen Rutsch in meinen kleinen Mixer. Dann püriere ich in mehreren Portionen oder ich verarbeite direkt die ganze Masse in einer Schüssel mit dem Pürierstab.
Meal-Prep mit Rote-Bete-Hummus
Am besten schmeckt das Rote-Bete-Hummus natürlich pur auf Fladenbrot oder als Dip. Wir haben es gestern Abend zusammen mit einzelnen Blättern von Chinakohl und Chicorée und ein paar Karotten verspeist. Heute Mittag diente es als Grundlage für kreative Wraps in einer schnellen Mittagspause. Und was noch übrig ist, schmeckt am Abend oder morgen als Alternative zum geliebten Käse sogar auf Vollkornbrot.
Wenn ich gut geplant habe, kommen selbst gezogene Sprossen für noch mehr Augen- und Gaumenschmaus oben drauf. Gerade jetzt, wo ich den Frühling kaum noch abwarten kann, ziehe ich sowieso permanent frische Keimlinge aus Alfalfa, Mungobohnen oder anderen Arten.
Ist Rote Bete heimisches Superfood?
Heimisch ja, Superfood finde ich etwas übertrieben. Am auffälligsten ist mit 80 mg pro 100 Gramm ihr Gehalt an Folsäure. Das ist allerdings tatsächlich ein B-Vitamin, das zu den kritischen Nährstoffen gehört. Nicht alle Menschen sind ausreichend mit Folsäure versorgt. Das ist besonders problematisch für Frauen mit Kinderwunsch. Bei allen anderen Nährstoffen gibt es keine Ausreißer im positiven Sinne – auch wenn die Rote Bete noch so sehr als Nährstoffbombe oder Superfood gehypt wird. Es gibt also keinen Grund, sie über andere Gemüse zu stellen. Hier macht es einfach die bunte Mischung und da hat die Rote Bete bei uns nun endlich einen festen Platz ergattert.
Mir gefällt am besten, dass es Rote Bete das ganze Jahr über aus Deutschland gibt. Sie ist also mehr als nur ein Wintergemüse. Jetzt im März ist noch Hauptsaison für Lagerware: Dicke Knollen, die botanisch eigentlich Rüben sind, und im Herbst geerntet wurden. Im Sommerhalbjahr gibt es auf dem Markt dann kleine Babyknollen mit Grün. Die zarten Blätter soll man sogar mitessen können. Ich muss allerdings gestehen: Das habe ich noch nicht ausprobiert. Denn sobald die ersten Frühlingsgemüse auftauchen, verschwindet die Rote Bete von meinem Schirm. Aber das soll sich dieses Jahr ändern.
- ca. 220 g Kichererbsen (selbst gekocht, aus Glas oder Dose)
- 100 g Rote Bete (vorgekocht)
- 2 EL Olivenöl
- 2 TL Tahini (Sesammus)
- 1 Knoblauchzehe (zerdrückt)
- Saft von ½ Zitrone
- Pfeffer aus der Mühle, Jodsalz und gemahlener Kreuzkümmel nach Geschmack
- Evtl. Pinien- oder Sonnenblumenkerne
- Kichererbsen abgießen und die Rote Bete in grobe Würfel schneiden.
- Zusammen mit Olivenöl, Tahini, Knoblauch, Zitronensaft und Gewürzen in einem Standmixer oder mit einem Pürierstab fein pürieren.
- Wenn die Masse zu fest ist, je nach Geschmack mehr Öl und/oder etwas Wasser zugeben.
- Pinien- oder Sonnenblumenkerne in einer trockenen Pfanne rösten bis sie leicht gebräunt sind und duften.
- Auf das fertig Hummus streuen.
Liebe Gabi,
der Tipp passt gerade super zu unserem Speiseplan – die Biokiste kam diese Woche statt mit Schwarzrettich – auch ein gutes Thema für deinen Blog – mit Roter Bete. Ich werde dein Hummus also ausprobieren! Vielleicht kann ich auch noch meinen Mann von seinem Rote-Bete-Trauma kurieren; er musste als (krankes) Kind mal heißen Rote-Bete-Saft trinken. Freue mich auf weitere Tipps!
Sandra
Liebe Sandra, das freut mich und ich bin gespannt, wie euch das Hummus schmeckt. Du kannst dich ja für den ersten Versuch gut mit nur einer Knolle Rote Bete plus reichlich Kichererbsen herantasten. Viel Erfolg und herzliche Grüße von Gabi