Rote Bete: 10 Küchentipps plus Lieblingsrezepte zum „Gemüse des Jahres 2024“

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Viele Rote Bete auf dem Wochenmarkt

Lust auf Rote Bete oder mögt ihr nicht? Ich war bis vor ein paar Jahren auch kein Fan. Rote Bete kannte ich nur als lästige Zutat im leckeren Heringssalat.  Mittlerweile habe ich viele Rezepte ausprobiert und meine Meinung geändert: Weil mir Rote Bete richtig kombiniert sehr gut schmeckt. Und weil sie die im Winter arg ausgedünnte Gemüseküche bereichert, nicht teuer und aus regionalem Anbau zu haben ist. Aktuell ist sie auch noch „Gemüse des Jahres“. Gründe genug, ein paar Tipps und Lieblingsrezepte mit euch zu teilen.

10 Tipps für Rote Bete in der Küche

1. Frische Rote Bete ist billiger als fertig gekochte

Bereits gekochte, geschälte und in Plastik verpackte Rote Bete ist praktisch für die Vorratshaltung und schnelle Küche. Dafür kostet sie allerdings ungefähr doppelt bis dreimal so viel wie frische.  Die bekommt ihr das ganze Jahr über sogar als Bio-Bete preiswert und sie ist besonders im Winter eine gute Wahl.

2. Kleine Knollen sind schneller gar als große

Wenn ihr frische Rote Bete vor der Weiterverarbeitung im Ganzen gart, dauert das ziemlich lange. Die Binsenweisheit aus der Überschrift könnt ihr schon beim Kauf im Hinterkopf haben. So sind Bio-Rote-Bete meist kleiner als die dicken Dinger aus konventionellem Anbau. Solche kleinen Modelle brauchen im Kochtopf auf dem Herd oder im Backofen je nach Größe etwa 30 bis 40 Minuten.

3. Rote Bete zusammen mit Kichererbsen im Schnellkochtopf garen

Für Rote-Bete-Hummus schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe: Ich koche die eingeweichten Kichererbsen zusammen mit Roter Bete im Schnellkochtopf. Nach 15 Minuten ist beides gar und kommt mit den weiteren Zutaten in den Mixer.

4. Küchenschürze ja, Handschuhe nein

Vor allem wenn ihr Rote Bete roh schält, schneidet und raspelt, zieht unbedingt eine dunkle Küchenschürze an. Die oft empfohlenen Handschuhe aus Gummi oder Latex finde ich überflüssig. Das bisschen rote Farbe, das die Hände abbekommen, verschwindet nach ein paar Mal Händewaschen von allein.

5. Rote-Bete-Würfel oder -Scheiben dünsten

Schneller gar ist Rote Bete, wenn ihr sie vorher in Stücke oder Scheiben schneidet. Damit Farbe und Inhaltsstoffe nicht auslaugen, dünstet ihr sie am besten im eigenen Saft oder wenig Wasser oder Gemüsebrühe: Dazu die Würfel oder Scheiben in ein bis zwei Esslöffeln Rapsöl in einem breiten Topf oder einer Pfanne kurz anbraten. Mit der Flüssigkeit ablöschen, schnell den Deckel drauf und die Temperatur herunterdrehen. Nach 10 bis 20 Minuten ist das Gemüse gar.

6. Rote Bete mit süßem Gemüse kombinieren

Suppe oder Rohkost aus geriebener Roter Bete schmeckt mir noch besser, wenn Pastinaken, Petersilienwurzel oder Sellerie mit im Boot sind. Die sind leicht süßlich und dämpfen das erdige Aroma, das manche Menschen nicht mögen. Für einen Rohkostsalat kombiniere ich je ein Drittel Rote Bete, Pastinaken und Karotten.

7. Rote Bete als Färbemittel

Mit Roter Bete könnt ihr nicht nur Hände und Schürze färben, sondern alle möglichen Gerichte in rosa, pinke oder rote Wunder verwandeln: Nudeln, Kartoffelbrei, Waffeln, Eis, Joghurt, Quark, Smoothies, Cocktails usw. Dazu einfach sehr weich gekochte Rote Bete pürieren, durch ein Sieb streichen und verwenden.

8. Mit starken Aromen experimentieren

In Kochbüchern oder im Netz findet ihr viele gute Kombi-Tipps: Zitrone, Orange und Äpfel passen mit ihrer fruchtigen Säure sehr gut zu Roter Bete; außerdem Balsamico, Senf und Meerrettich. Auch ein bisschen Honig oder Ahornsirup mildert das Erdige ab. Klassische Kombis verwenden Walnüsse, würzige Käse wie Ziegenkäse, Feta und Gorgonzola. Dazu kommen je nach Rezept und Geschmack zum Beispiel Kümmel, Kreuzkümmel, Koriander, Thymian, Majoran, Rosmarin, Dill, Petersilie, Muskatnuss oder Zimt.

9. Rote-Bete-Blätter abschneiden und mitessen

Wenn ihr auf dem Markt oder im Bioladen junge Rote Bete mit Blättern bekommt, schneidet ihr sie über den Knollen ab, damit die sich im Kühlschrank länger halten. Die zarten Blätter verwendet ihr dann als erstes, zum Beispiel im Salat. Oder ihr verarbeitet sie wie Mangold als Gemüse. Die Knollen halten sich im Gemüsefach bis zu zwei Wochen.

10. Keine Angst vor Oxalsäure

Bestimmt habt ihr schon gelesen, dass frische Rote Bete viel Oxalsäure enthält. Das stimmt, allerdings nur halb so viel wie im Spinat und nur ein Drittel wie in Mangold. Wenn ihr Rote Bete nicht in riesigen Mengen esst oder zu Nierensteinen neigt, ist das kein Problem. Ihr könnt den Gehalt an Oxalsäure aber auch senken. Dazu kocht ihr geschälte Rote Beete in Wasser und schüttet das Kochwasser weg. Oder ihr kombiniert die Rote Bete mit calciumreichen Lebensmitteln wie Joghurt, Käse oder Tahini. So wird die Oxalsäure gebunden und über den Darm ausgeschieden.

Lieblingsrezepte mit Roter Bete

Rote-Bete-Gnocchi mit Gorgonzola-Walnuss-Soße

Ich habe mittlerweile einige Rezepte ausprobiert. Am besten kommt bei allen meinen Lieben  Rote-Bete-Hummus an, sogar bei den Skeptikern. Außerdem mag ich Rote-Bete-Quiche, selbst gemachten Heringssalat und rosa Kartoffelsalat mit Roter Bete. Und natürlich Rote-Bete-Carpaccio mit Feldsalat oder Postelein on top. Im Frühling liebe ich ein paar Scheiben gekochte Rote Bete auf Frischkäse und Vollkornbrot. Oben drauf streue ich selbst gemachtes Bärlauchsalz.

Hier kommen zum Schluss ein paar Anregungen aus meiner kleinen Umfrage auf Instagram, die ich zum Teil schon selber ausprobiert habe:

  • Christina liebt Rote Bete als Gnocchi, Spätzle oder Gemüsechips. Rezepte für Gemüsechips und weitere Ideen gibt es auf ihrem Blog. Rote-Bete-Gnocchi habe ich diese Woche erstmals ausprobiert und mich an einem Rezept aus Schrot&Korn orientiert. Statt Zitrusbutter gab es Walnuss-Gorgonzola-Soße dazu, weil das ein Tipp von Stella war.
  • Stella von der Verbraucherzentrale mag Rote Bete ansonsten am liebsten als Rote-Bete-Risotto. Das ist deutlich weniger aufwändig als Gnocchi und gab es bei mir letzte Woche: Dazu kocht ihr das Risotto nach eurem gewohnten Rezept, dünstet aber zu Beginn mit den Zwiebeln Rote-Bete-Würfel an. Kurz bevor der Reis fertig war, habe ich einen in Würfel geschnittenen Apfel mitgekocht.
  • Patricia Hahn findet Rote-Bete-Brot Klasse. Sie empfiehlt dieses super einfache Hefebrot. Witzigerweise kenne ich das sogar, weil meine Tochter das auch schon mal gebacken hat. Das hatte ich ganz vergessen …
  • Julia ist Team Ofengemüse. Dazu hat sie für den Was-wir-essen-Blog eine gute Anleitung geschrieben.  Die berücksichtigt die verschiedenen Garzeiten von Roter Bete, Kürbis und Kartoffeln.
  • Melanie hat in ihrem Kochbuch So gut schmeckt Klimaschutz gleich drei Rezepte mit Roter Bete untergebracht. Ich habe ihre vegane Rote-Bete-Suppe ausprobiert – knallrot und sehr lecker.
  • Florine möchte Rote Bete mal als Schokokuchen ausprobieren. Geniale Idee?! Ich bin skeptisch, verlinke euch aber mal diesen Rote-Bete-Schoko-Kuchen. Den hat Isa entdeckt, die für den Was-wir-essen-Blog auch einen schönen Beitrag zur Roten Bete geschrieben hat.

Ihr vermisst euer Lieblingsgericht? Dann verlinkt es gerne in den Kommentaren!

Mehr zum Gemüse des Jahres 2024

Auf der Webseite des Vereins zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e. V. (VEN) findet ihr alle Infos zur Botanik und Kultivierung von Roter Bete. Außerdem gibt es eine Fachgruppe Beten, der die Erhaltung der Sortenvielfalt am Herzen liegt. Darum geht es nämlich hauptsächlich beim alle zwei Jahre neu vorgestellten Gemüse des Jahres. Wenn ihr Rote Bete nicht nur essen möchtet, sondern euch für Anbau und Sorten interessiert, gibt es beim VEN viele Projekte und Möglichkeiten zum Mitmachen.

 

 

 

 

 

2 Kommentare

  1. Katja Heimann-Kiefer sagt:

    Wir lieben Rote Bete, und da mag ich auch gerne ein besonderes Rezept vorstellen, das hier sehr gut geht: Pasta mit Rote-Bete-Sauce.

    Man backt die ganzen roten Bete im Ofen weich, püriert sie dann mit getrockneten Tomaten, mitgebackenem Knoblauch, Zitronensaft und frischer Petersilie. Ganz großartig!

    Das Rezept haben wir hierher: https://kuechenchaotin.de/pasta-mit-roter-bete/

    1. Gabriela Freitag-Ziegler sagt:

      Danke, liebe Katja, das klingt sehr fein. Ich habe tatsächlich schon wieder Rote Bete mit der Bio-Gemüsekiste bekommen. Die hilft beim Überbrücken bis es die ersten Frühlingsgemüse gibt 🙂

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