Schwarzwurzeln richtig schälen und schnell zubereiten

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Schwarzwurzeln aus der Pfanne mit Kartoffeln

Wir sind mitten in der Saison für Schwarzwurzeln. Wer jetzt „bäh“ sagt, kennt das feine Wintergemüse wohl nur aus der Konserve. Oder zerkocht und in Mehlschwitze ertränkt. Ich kannte Schwarzwurzeln bis vor ein paar Jahren überhaupt nicht. Aber seit ich so konsequent wie möglich saisonal und regional koche, gibt es bei uns im Winter regelmäßig Schwarzwurzeln.

„Die machen doch so furchtbar viel Arbeit.“ Das stimmt nicht wirklich. Ich habe den Dreh mittlerweile ganz gut raus. Und so freue ich mich jedes Mal, wenn beim Schälen das überraschend Weiße unter der urigen schwarzen Schale zum Vorschein kommt. Im Folgenden erkläre ich euch, wie ihr Schwarzwurzeln richtig schält und schnell zubereitet.

Schwarzwurzeln enthalten viel Eisen und Ballaststoffe

Einige Stangen ungeschälter Schwarzwurzeln

Schwarzwurzeln gibt es unverpackt auf dem Markt und im Gemüse- oder Bioladen.

Wer zum ersten Mal ungeschälte Schwarzwurzeln in der Hand hält, kann sich nicht vorstellen, wie sie unter ihrer schwarzen Haut aussehen und legt sie im schlimmsten Fall wieder zurück. Bitte nicht! Kaufen und ausprobieren, es lohnt sich!

Weil Schwarzwurzeln köstlich sind, wenn man sie richtig zubereitet. Und weil so viele Nährstoffe drin sind.  Vor allem Ballaststoffe und Eisen: 3 mg Eisen stecken in 100 g. So viel enthält fast kein anderes Gemüse. Mir fallen nur Topinambur und Postelein ein. Aber von denen isst man ja keine so großen Portionen. Ein tolles Gemüse also für Vegetarier und Veganer oder Menschen wie mich, die nur noch sehr selten Fleisch essen.

Und nicht vergessen: Immer etwas Vitamin-C-haltiges dazu, damit der Körper das pflanzliche Eisen verwerten kann. Da bietet sich zum Beispiel eine Orange als Nachtisch an 😉

Schwarzwurzeln richtig zubereiten ohne Küchenchaos

Immer lese ich, dass Schwarzwurzeln zu schälen eine extrem klebrige Angelegenheit ist, nach der man sich selbst und die Küche renovieren muss. Das kann ich nicht bestätigen. Ich beherzige einfach die einschlägigen Tipps und nutze dazu ausnahmsweise mal Einweghandschuhe. Die sind bei mir aber Mehrweg. Denn bevor ich sie ausziehe, wasche ich die behandschuhten Hände mit Seife, lasse die Handschuhe trocknen und benutze sie beim nächsten Mal wieder.

Zu diesen Tipps gehört auch, eine Schüssel mit Wasser, Essig oder Zitrone und Mehl bereitzustellen. Dadurch wird der beim Schälen austretende Saft unschädlich gemacht und die Schwarzwurzeln bleiben schön weiß.

So schäle ich Schwarzwurzeln

  1. In einer Schüssel kaltes Wasser mit einem Schuss Essig und einem Esslöffel Mehl verrühren.
  2. Schwarzwurzeln kurz unter fließendem Wasser von losem Sand befreien.
  3. Gummihandschuhe anziehen.
  4. Schwarzwurzeln schälen und direkt in die vorbereitete Schüssel legen.
  5. Wenn alle geschält sind, je nach Rezept ganz oder in Stücken weiterverarbeiten.
Schwarzwurzeln schälen

Gummihandschuhe schützen die Hände und kann man gut mehrmals verwenden.

Schwarzwurzeln in 10 Minuten aus der Pfanne auf den Teller

Mir ist schleierhaft, warum in vielen Gemüserezepten so lange Garzeiten angegeben werden – auch bei Schwarzwurzeln. Meine Schwarzwurzeln vom Beitragsbild habe ich zusammen mit ein paar Schalotten in einer Mischung aus Rapsöl und Butter leicht gebraten. Dann Deckel drauf, Temperatur runter, hin und wieder umrühren und nach 10 Minuten waren sie gar, aber noch bissfest.

Dazu habe ich ein paar Pellkartoffeln mit etwas Schinken angebraten. Für mich ist so etwas eine vollständige Mahlzeit, der nichts fehlt. Aber dazu passt natürlich auch prima ein kleines Schnitzel oder etwas Fisch aus der Pfanne.

Was ich noch ausprobieren muss: Die Schwarzwurzeln erst kochen und danach die Schale abziehen. Diese Idee beschreibt Sabine Schlimm in ihrem Blogpost Ohne Geklebe: Ausgebackene Schwarzwurzeln mit Orangen.

Wie sind eure Erfahrungen mit Schwarzwurzeln in der Küche? Und welches sind eure Lieblingsrezepte? Ich bin sehr gespannt und freue mich auf eure Kommentare.

4 Kommentare

  1. Markus Müller sagt:

    Es gab sehr hilfreiche Tipps. Leider habe ich mich auf die Garzeit verlassen, die mit 10 min definitiv zu kurz angegeben war. Von bissfest konnte erst nach 20 min die Rede sein und so gab es leider Trennkost .

    1. Gabriela Freitag-Ziegler sagt:

      Danke für den Hinweis. Vielleicht waren meine Schwarzwurzelstücke etwas dünner? Ich hoffe, das Ergebnis hat trotzdem gut geschmeckt 🙂

  2. Peggy sagt:

    Liebe Gabriela,
    ich mache es mir mit der Schälerei noch einfacher. Ich lasse Wasser ins Spülbecken, packe die Schwarzwurzeln rein und schäle mit normalem Kartoffelschäler unter Wasser. Da kleben die Hände anschließend fast gar nicht und Handschuhe spare ich mir so auch.
    Aus der Pfanne habe ich Schwarzwurzel noch nicht gegessen. Nur gedünstet und im Ofen gebacken. Im Moment fermentiert eine Ladung vor sich hin. Das ist cool. Sauerkraut in Stangenform quasi…

    1. Gabriela Freitag-Ziegler sagt:

      Liebe Peggy, danke für den Tipp. Hört sich schlau an. Mit Fermentieren habe ich bisher keine Erfahrung. Das könnte ich auch mal ausprobieren.

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