Hier kommt ein neuer Beitrag unter dem Motto „Wintergemüse lecker verpackt“, nachdem ich dazu letztes Jahr mein Rezept für Wirsingstrudel verraten habe: Vegetarische Bratlinge aus Vollkornreis und geriebener Knollensellerie, kurz Sellerie-Reis-Frikadellen. Sellerie ist ein klassisches Wintergemüse, weil er sich nach der Haupternte im Oktober und November richtig gelagert mindestens bis zum nächsten Frühjahr hält.
Als Frikadelle verpackt schmeckt Sellerie allen
Eigentlich gehört Sellerie zu den wenigen Gemüsearten, die ich nicht so gerne mag (auch nicht im berühmten Waldorf-Salat). Als Suppengemüse geht er gerade noch, aber ich kann auch darauf verzichten. Deswegen finde ich dieses Rezept so toll. Das verpackt den Sellerie so, dass er mir – und auch dem Rest der Familie – richtig gut schmeckt. Außerdem ist das Ganze ein sehr preiswertes Essen: So eine Sellerieknolle gibt es im Supermarkt schon für 1,50 Euro das Kilo, in meinem Bioladen für 3 Euro.
Der einzige Haken an der Sache: Man muss die Knolle reiben! Wer keine Küchenmaschine mit passender Funktion hat und von Hand reiben muss, könnte bald den Spaß verlieren. Ich habe mir daher mittlerweile so ein Gerät in einfacher Ausführung gegönnt. Das hat weit unter 100 Euro gekostet und sich längst bezahlt gemacht. Damit reibe ich Kartoffeln für Reibekuchen oder Düppekuchen, die Kohlköpfe für Rotkohl oder Krautsalat und die Karotten für Karottensalat. Auch Brotteigkneten geht fast von allein.
Vegane Sellerie-Bratlinge ohne Ei
Nachdem ich in den Bratlings-Brei lange Zeit ein Ei zum Binden gegeben habe, habe ich irgendwann vegane Varianten ausprobiert: Ich gebe einfach einen großen Esslöffel geschroteten Leinsamen dazu. Dann lasse ich das Ganze etwas quellen. So saugt der Leinsamen Flüssigkeit auf und der Teig lässt sich später wunderbar mit nassen Händen zu großen oder kleinen Frikadellen formen. Alternativ ersetze ich das Ei wie bei meinen Grünkernbratlingen durch einen Esslöffel in Wasser angerührtes Sojamehl.
Süß mit Apfelmus oder herzhaft mit Kräuterquark und Salat
Die Frikadellen haben durch den Sellerie ein sehr mildes, etwas süßliches Aroma. Daher passt Apfelmus besonders gut dazu – am besten selbst gekochtes. Diese Kombi ähnelt den beliebten Reibekuchen mit Apfelmus, ist aber lange nicht so fett. Ich persönliche bevorzuge allerdings die herzhafte Variante mit Kräuterquark und Salat 😉
- 100 g Vollkornreis
- 1½ EL Rapsöl
- ¼ l Gemüsebrühe
- 1 mittelgroße Sellerieknolle (800 bis 1.000 g, geschält ca. 750 g)
- 1 Ei (alternativ 1 EL in etwas Wasser angerührtes Sojamehl oder geschroteter Leinsamen)
- 20 g helles Weizenmehl
- Salz, Pfeffer, Muskat
- Rapsöl zum Braten
- Das Rapsöl in einem Topf erhitzen und den Vollkornreis kurz darin anbraten. Mit der Gemüsebrühe auffüllen und 20 Minuten bei kleiner Flamme köcheln.
- Währenddessen die Sellerieknolle schälen, in grobe Stücke schneiden und mittelfein reiben. Nach 20 Minuten Kochzeit zum Reis geben und noch etwa 10 Minuten weiter köcheln lassen. Dabei gelegentlich umrühren, damit nichts anbrennt.
- Die Sellerie-Reismasse in eine große Schüssel umfüllen und abkühlen lassen. Dann Mehl und Ei (oder Sojamehl/Leinsamen) gründlich unterrühren. Mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss herzhaft abschmecken.
- In einer Pfanne ca. 4 EL Öl erhitzen. Aus dem Teig mit feuchten Händen Bratlinge formen und bei mittlerer Hitze von beiden Seiten goldbraun braten.